Frau Kindl und Herr Gahm führten kürzlich ihre Geographiekurse der Jahrgangsstufe 1 auf eine spannende Exkursion durch Schwäbisch Hall. Ziel war es, den Schülern die Stadt aus einer neuen, geographischen Perspektive näherzubringen. Im Alltag laufen die Schüler oft gedankenlos durch die Stadt, sei es beim Einkaufen, Arztbesuchen oder Treffen mit Freunden. Doch geographisch hat Schwäbisch Hall viel zu bieten!
Die erste Station war das neue Bahnhofsquartier, ein beeindruckendes Beispiel für moderne Stadtentwicklung. Auf dem ehemaligen Gelände des Güterbahnhofs entsteht ein neues urbanes Viertel, das Wohnen, Arbeiten und Freizeit vereint. Dke Schüler waren fasziniert von den Entwicklungen und Plänen für dieses Areal.
Weiter ging es zu Fuß zur Weilerwiese, einem zentralen Bereich in Schwäbisch Hall. Hier diskutierten die Schüler den städtischen Wärmeinseleffekt und die Bedeutung von Biodiversität. Die Weilerwiese bietet wenig Schatten und Grünfläche, was bei hohen Temperaturen zu einer starken Aufheizung der Sitzgelegenheiten und Spielgeräte führt. Im Zuge des Klimawandels ein Problem für die künftige Stadtentwicklung.
Im Kocherquartier führten die Schüler in Gruppen Umfragen zu Einkaufsverhalten, Funktionalität und der allgemeinen Wahrnehmung des Quartiers durch. Viele Besucher schätzen die kurzen Wege und die Vielfalt an Geschäften und Arztpraxen. Die Schüler fanden diese geographische Methode spannend, auch wenn einige sich schwertaten, fremde Menschen anzusprechen. Nichtsdestotrotz eine tolle Methode um mehr über diesen spannenden Ort zu erfahren.
Der Weg führte weiter durch die Innenstadt, wo die Gruppe über Citybildung und die Nachkriegsgeschichte sprach. Schwäbisch Hall wurde mit Crailsheim verglichen, das im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde. Die Schüler erkannten den historischen und kulturellen Reichtum von Schwäbisch Hall, was durch einen ausgiebigen Spaziergang durch die Altstadt unterstrichen wurde.
Den Abschluss der Exkursion bildete die Henkersbrücke in der Innenstadt. Hier wurde das Thema Starkregenmanagement und Jahrhundertwasser behandelt. Schwäbisch Hall hat in der Vergangenheit mehrere Starkregenereignisse erlebt, die zu Überschwemmungen führten. Eines der letzten großen Starkregenereignisse ereignete sich beispielsweide im Jahr 2016, als heftige Regenfälle den Kocher über die Ufer treten ließen und Teile der Stadt überfluteten. Diese Ereignisse haben die Notwendigkeit eines effektiven Starkregenmanagements verdeutlicht. Die Stadt hat seitdem Maßnahmen ergriffen, um die Auswirkungen solcher Ereignisse zu minimieren, darunter die Verbesserung der Entwässerungssysteme und die Schaffung von Rückhaltebecken.
Die Exkursion zeigte, dass Schwäbisch Hall bereits viel unternimmt, um eine nachhaltige Stadt zu sein, etwa durch den Ausbau des ÖPNV, kurze Wege und die Renaturierung des Kochers. Dennoch gibt es Verbesserungspotenzial, insbesondere beim Hitzeschutz. Insgesamt war die Exkursion ein voller Erfolg und wird künftig jedes Schuljahr in der Jahrgangsstufe 1 stattfinden. Die Schüler kehrten mit einem neuen Blick auf ihre Stadt zurück, der sie hoffentlich noch lange begleiten wird.
Dorothee Kindl