Die neunten Klassen des EWG nehmen zum zweiten Mal am bundesweiten Wettbewerb Jugend debattiert teil. Der diesjährige Schulentscheid fand am 8. Dezember in der Aula statt. Acht Neuntklässlerinnen und Neuntklässler hatten den Vorentscheid in ihren Klassen gewonnen und traten in Teams gegeneinander an: Theresa Dieter (9a), Joel Tauberschmidt (9a), Nele Dieckmann (9b), Daniel Müller (9b), Phil Schmidt (9c), Maximilian Krauseneck (9c), Elisabeth Kühnle (9d) und Bohdan Budzhak (9d).
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier durfte Anfang Dezember als erstes deutsches Staatsoberhaupt seit 39 Jahren vor dem britischen Parlament sprechen. Er sagte Folgendes: „Wir Deutsche haben von Ihnen gelernt: von Ihrer partnerschaftlichen Liebe zur Freiheit, von Ihrer parlamentarischen Tradition, von Ihrer Debattenkultur. Von der Überzeugung, dass Demokratie nicht nur eine Staatsform ist, sondern eine innere Haltung.“ Der Bundespräsident lobte die „besondere britische Art, miteinander um politische Fragen zu ringen – leidenschaftlich, manchmal laut, oft kontrovers, aber immer im Rahmen zivilisierter Regeln.“
Frank-Walter Steinmeier verknüpft Demokratie mit der Fähigkeit, auf zivilisierte Art miteinander streiten zu können, um das beste Argument, die vernünftigste Lösung zu ringen – und sich danach immer noch in die Augen schauen zu können.
Das Format „Jugend debattiert“ schärft deshalb nicht nur rhetorische Fähigkeiten, sondern ist im besten Sinne Demokratiebildung. Im Schulentscheid wurden den Schülerinnen und Schülern eine Streitfrage und eine Position zugelost. So mussten Nele Dieckmann und Maximilian Krauseneck die Position vertreten, dass Schülerinnen und Schüler ihre Schule selbst putzen sollen. Paula Bilger und Theresa Dieter argumentierten dagegen. Die differenziert geführte Diskussion drehte sich um Hygienestandards, Umsetzbarkeit, Aufsichtspflicht, Gemeinschaftsgefühl und rechtliche Fragestellungen. Sogar das Jugendarbeitsschutzgesetz wurde bemüht, um eine Putzpflicht seitens der Schülerschaft abzuwehren.
In der zweiten Debattenrunde ging es um die Frage, ob Kupfergeld als gesetzliches Zahlungsmittel in Deutschland abgeschafft werden soll. Joel Tauberschmidt und Bohdan Budzhak fiel die Aufgabe zu, eine Lanze für die Kupfermünzen zu brechen. Sie sorgten sich, dass eine Abschaffung der Anfang vom Ende des Bargelds sein könne und insbesondere ältere Menschen die Münzen vermissen würden. Daniel Müller und Elisabeth Kühnle brachten das niederländische Rundungsmodell ins Spiel, bei dem an der Kasse automatisch auf die Zehnerstelle auf- bzw. abgerundet wird. Sie bezeichneten die weitere Herstellung der Münzen als „ökonomischen Unsinn“, überstiegen die Herstellungskosten der 1ct-Münzen doch deren Nennwert.
Die vierköpfige Jury, bestehend aus den Deutschlehrkräften Johanna Bentz und Frank Freund sowie den beiden Vorjahressiegern Julia Borst und Vigen Neidhardt (Klasse 10), beriet sich nach jeder Runde und gab dann jedem Teilnehmer eine ausgewogene Rückmeldung zu seiner Leistung. Gefragt sind bei Jugend debattiert nicht nur Sachkenntnis, Ausdrucksvermögen und Überzeugungskraft der eigenen Argumente, sondern auch Gesprächsfähigkeit: Lasse ich meinen Kontrahenten ausreden, höre ich ihm aufmerksam zu und greife dann gezielt Punkte auf, um auf diese einzugehen? Die Jury entschied sich am Ende für drei Debattanten, die diese anspruchsvollen Anforderungen am besten erfüllten. Die ersten beiden vertreten das EWG nun beim Regionalwettbewerb:
- Daniel Müller
- Theresa Dieter
- Nele Dieckmann
Herzlichen Glückwunsch und viel Erfolg in der nächsten Runde!
Jochen Schmidt






