„Kleine Bauten – große Wirkung“. Ein Team der Profilklasse 10 Bildende Kunst des Erasmus-Widmann-Gymnasiums holt den Preis in seiner Jahrgangsstufe
Im Vorfeld hatte die ganze Profilklasse 10 die Ausschreibung als Aufgabe zum architektonischen Modellbau genutzt. Daraus entstanden fünf Modelle, von denen drei eingereicht werden durften.
Die Wettbewerbsaufgabe war denkbar knapp: „eine kleine Architektur- vom Kiosk bis zum Pavillon- mit etwa 25 m2 Grundfläche, die dem Engagement für Klima und Gesellschaft Raum geben soll.“ Vorbereitend dazu gab es vielfältiges, anschauliches und informatives Material zur „Leipziger Carta“ also zum gemeinwohlorientierten, nachhaltigen und solidarischen Bauen, sowie eine aufschlussreiche Klimacollage als Gruppenarbeit, die CO2– Ausstoß und Nachhaltigkeit von Baumaterialien thematisierte.
So informiert wurden anschließend in Einzelarbeit Ideen präzisiert, skizzenhaft schnell umgesetzt und dann aus den Teams heraus die favorisierte Idee mit den geforderten Materialien gemeinsam gebaut.
Natürlich wurde die Zeit Richtung Abgabetermin knapp. Für das Finish der Modelle wurden spontan noch Zusatzschichten eingebaut- wie im echten Leben eben auch. Und die Bekanntgabe der Gewinner, sowie die Organisation der Fahrt ins Haus der Architektinnen und Architekten nach Stuttgart war auch zwischen Freitag Abend und dem darauffolgenden Montag denkbar knapp terminiert. Dafür wurden die Preisträger und die Teammitglieder der beiden weiteren Modelle alle eingeladen.
Ausgestellt sind dort nun knapp über 300 eingereichte Modelle aus Klasse 5 bis zur Oberstufe. Je Klassenstufe gab es ein Gewinnermodell. Die Preisträgerinnen und Preisträger kamen aus ganz Baden-Württemberg: von Karlsruhe bis Tettnang hatten 103 Klassen – überwiegend von Gymnasien – Modelle eingereicht. Die Laudatio zum Wettbewerb sprach der Präsident der Architektenkammer Baden-Württemberg Markus Müller. Die Urkunden- und Preisverleihung übernahm Staatssekretär Volker Schebesta in Vertretung der Wettbewerbs-Schirmherrin Theresa Schopper, Ministerin für Kultus, Jugend und Sport.
Im Anschluss an den offiziellen Teil ging es nach dem Mittagessen für alle ab Klasse 9 zum Circuleum nach Vaihingen. Auf diesem temporären Aktionsraum im Rahmen der IBA27 wurde nachhaltiges Bauen in vielfältigen Facetten erklärt und erprobt. Lehmquader mit Sandgemisch stampfen oder Lehmziegel mit Stroh und Wasserzugabe in Formen pressen. Die Rezepturen für einen Backofen aus Lehm wurde am Objekt erklärt und noch viel mehr Wissenswertes um Lehmbauten füllte den Nachmittag. Zum Abschlusseis, Kuchen und Getränken trafen sich alle nochmals im HdA am Bopser zum gemeinsamen Gruppenfoto. Die Stunde Heimfahrt im Zug war nach diesem aktionsreichen Tag dann allen sehr willkommen.
Sybille Hellmer
Folgendes ist neben dem Modell zu lesen:
„THE BOX (M 10.1) von Franziska Heckenberger, Jonah Janßen und Luis Bauer Klasse 10, Erasmus-Widmann-Gymnasium, Schwäbisch Hall
Jurytext
Das Hausboot überzeugt durch eine klare architektonische Idee und eine erfreulich abstrahierte Modellgestaltung, Ein kompakter, funktionaler Baukörper öffnet sich mit großflächigen Verglasungen zur Flusslandschaft und schafft fließende Übergänge zwischen Innenraum, Terrasse und Wasserfläche.
Der Zugang über einen schmalen Steg betont die Autarkie des Gebäudes – vom Ort und energetisch. Nachhaltig konzipiert mit PV-Dach, Wasserrad und Stromspeicher wird ökologische Energieerzeugung sicht- und erlebbar. Der Treffpunkt und Veranstaltungsort bietet eine zukunftsfähige Kombination von Klimaanpassung und gemeinwohlorientierter Nutzung.“