„Saure Ochsenarbeit“ – so bezeichnete der Namenspatron des Erasmus-Widmann-Gymnasiums einmal sein Lehrerdasein. Schulleiter Ralph Schröder verwies in seiner heiteren Begrüßung zum Maikonzert darauf. Saure Ochsenarbeit hier am EWG? Von wegen! Einen bunten Reigen süßer Früchte präsentierten Daniel Bangert (Großes Orchester und Unterstufenchor), Rainer Kindermann (Kleines Orchester und Bigband) und Stephanie Zigan (Großer Chor und Chor der Kursstufe) einem von Anfang an begeistertem Publikum. Lehrkräfte, Eltern, Geschwister, Ehemalige – ja sogar der ehemalige Schulleiter Eberhard Göpfert mit seiner Frau – sie alle ließen es sich nicht nehmen, sich auf den Weg zu machen, zuzuhören und zuzusehen, was die Musik-AGs des EWGs zu bieten hatten.
Eine ganze Menge! Mühelos und leicht und mit ganz viel Spielfreude musizierten insgesamt mehr als 200 Schülerinnen und Schüler in der Aula des Schulzentrums. Den Auftakt bildete eine vom Großen Orchester klar und sauber gespielten Intrada von Erasmus Widmann – sein 450. Geburtstag wurde vergangenen Herbst am EWG gefeiert. Der Große Chor stimmte mit dem Mäuselied perfekt mit der heiteren Seite von Erasmus Widmann ein, und wurde szenisch umrahmt vom Kurs Literatur und Theater unter der Leitung von Barbara Mühlen. Mit einem Sinfoniesatz von Joseph Haydn und einem Chorsatz von Felix Mendelsohn-Bartholdy wurde Hochkultur vergangener Jahrhunderte vorgestellt. Anschließend ging es mit dem Chor der Kursstufe und „Killing Me Softly” (1973 mit Roberta Flack zum Welthit geworden) in modernere Gefilde. Der Große Chor präsentierte dann „Thank You For The Music“ von Abba und „Sing“ von den Pentatonix bei sehr guter Intonation mit Klavierbegleitung. Melda Useinov und Paul Bernhard übernahmen die Soli bzw. den Rap.
Mit vielen rhythmischen Wechseln und von vollem Tutti mit fortissimo bis zu sehr transparenten Klängen im pianissimo-Bereich dann das Große Orchester mit Highlights aus den Filmmusiken zu den Harry-Potter-Filmen. Vor der Pause getoppt von „O Musica – liebliche Kunst“, von Erasmus Widmann mit allen Mitwirkenden aller AGs – auch mit den vielen Mitwirkenden gelang das doch recht polyphone Stück sehr gut.
Nach der Pause spielte das Unterstufenorchester mit zwei Stücken auf und der Unterstufenchor mit einer ganz anderen Art von Kinderlied „Komm aus den Puschen“ – Hip-Hop von der Band Deine Freunde. Nicht nur der Chor hatte hier sichtlich Spaß, auch das Publikum nahm die Darbietung mit begeistertem Applaus auf. Das gilt auch für das nachfolgende „No Roots“, am Ende mit dem kleinen Gimmick der Beleuchtung mit dem Stroboskop.
Schließlich heizte die Bigband dem ohnehin schon mitgehenden Publikum ordentlich ein. Präzise Rhythmusarbeit, stimmiges Timing und immer wieder Soli von den einzelnen Bandmitgliedern sind das Markenzeichen der EWG-Bigband, dem sie auch an diesem Abend voll gerecht werden. Hervorzuheben bei deren Set ist „Großkatzenkino“ komponiert von Joa Kindermann, der auch am Saxophon zu hören ist und „Somewhere“ aus der West Side Story von Leonard Bernstein. Luisa Knödler übernahm den Gesangspart – sicher und mit klarer Stimme. Nach Ehrung der so gar nicht nach saurer Ochsenarbeit wirkender Musiklehrkräften und der seit einigen Jahren von Lehrer Robert Wutke geleiteten Technik-AG, ohne die keine Aufführung am EWG so gut ausgeleuchtet und klangtechnisch perfekt gelingen könnte, die Zugabe der Bigband mit „Skyfall“ mit Gesang (Luisa Knödler).
Unsere Erasmus Widmann-Stücke zum Nachhören:
Matthias Imkampe