Zu einem festen Bestandteil des Schullebens am Erasmus-Widmann-Gymnasium gehört seit mehr als 25 Jahren das Weihnachtskonzert. Seit etlichen Jahren bedarf es wegen des Besucherandrangs zweier Abende. In der am zweiten Abend bis auf den letzten Platz besetzten Aula des Schulzentrums boten die verschiedenen Musik-AGs ihr einstudiertes weihnachtliches Programm dar und Eltern, Großeltern, Lehrkräfte, Ehemalige – kurz, das ganze Schulpublikum freute sich mit.
So erhielt schon das Unterstufenorchester mit Rainer Kindermann mit einem Medley aus Weihnachtsliedern reichhaltig Beifall und spielte recht befreit auf. Der Unterstufenchor, wieder angewachsen auf über 80 Mitwirkende mit Daniel Bangert, bot Franz Schuberts Lindenbaum in der Bearbeitung von Fabian Sennholz. Da gehören Wind- und andere Geräusche dazu, auch für die Sängerinnen und Sänger gehören weitere, mit großer Begeisterung ausgeübte Aufgaben wie Hände reiben, schnipsen oder auf die Schenkel klopfen, dazu.
(Die zwei Stücke entstammen dem Programm für das Projekt 6K United! in Mannheim am 17.06.23. Gerne mit Link: https://6k-united.de/)
Laura Hirschmann und Line Scherer boten dann das erste Gedicht von August Heinrich Hoffmann von Fallersleben, „Weihnachten“, dar. Hier durfte noch geklatscht werden, die anderen Textbeiträge sollten erst zusammen am Ende Beifall erhalten.
Sehr besinnlich mit dem ebenfalls von Sennholz arrangierten Abendsegen aus Humperdincks Oper „Hänsel und Gretel“ folgte noch einmal der Unterstufenchor. Die Bigband mit Rainer Kindermann ist für das exakte Timing und ihren Groove zu loben. Der sehr gut intonierte Gesangsbeitrag von Luisa Knödler bei „Christmas Time Is Here“ bot einen weiteren Höhepunkt des Abends. Dazwischen begeisterte der Literatur-und-Theater-Kurs von Barbara Mühlen mit Fiona Retis Gedicht „Zimtsterne“.
Nach der Pause folgte das große Orchester mit Daniel Bangert mit Stücken passend zum 450. Geburtstag des Namensgebers der Schule, Erasmus Widmann, die Ersteinspielung der dargebotenen Werke lässt sich über die Homepage der Schule nachhören.
Chor der Kursstufe und großer Chor mit Stephanie Zigan führten den Reigen weihnachtlicher Weisen fort und während des eigens schon für den Volkstrauertag verfassten Textes von Leonie Luckner zum Ukraine-Krieg war es beeindruckend still in der Aula. Denn auch dort wird ja mitten im Krieg Weihnachten. Trotz allem endete der Vortrag der Literatur- und Theater-AG mit dem Entzünden von Hoffnungskerzen. Den Abschluss des EWG-Weihnachtskonzertes bildeten Vorträge des großen Orchesters, des Chores und schließlich beide Ensembles gemeinsam. „Weihnachten“ von Hermann Hesse von der Theater-AG, das gemeinsame Singen von „O du fröhliche“ mit allen Mitgliedern der Musik-AGs und dem Publikum beendeten den Abend. Fraglich, wie es in den letzten beiden Jahren, wo corona-bedingt das Weihnachtskonzert des Erasmus-Widmann-Gymnasiums ausfallen musste, überhaupt Weihnachten am EWG werden konnte. Gut, dass es jetzt wieder möglich ist. Anhaltender Beifall des Publikums und der obligate Dank an die Technik-AG als auch kleine Geschenke an die Musiklehrkräfte rundeten den gelungenen Abend ab.
Matthias Imkampe
Text:
Anlässlich des 450. Geburtstags von Erasmus-Widmann hat das Große Orchester des EWG zwei Stücke aus der Sammlung Kanzonen, Intraden und Galiarda (1618) bei den Weihnachtskonzerten zur Aufführung gebracht. Im Vorfeld wurden die zwei Kanzonen mitgeschnitten. Das Große Orchester kann nun von sich behaupten, die erste Einspielung dieser Stücke vorzulegen.
Viel Spaß damit!