… für das Haller Tagblatt haben die Klassen 7c und 7d eine Weihnachtsseite gestaltet. Die Schülerinnen und Schüler waren sehr kreativ und haben im Deutschunterricht und zuhause gedichtet, gebastelt, gemalt oder gebacken, entstanden ist eine bunte Mischung aus fröhlichen und besinnlichen Beiträgen.
Am 22. Dezember waren unsere Werke im Haller Tagblatt zu bewundern – zum Nachlesen und Nachschauen bleiben sie hier noch einige Zeit.
Stefanie Golkowsky
Und hier die Geschichte von Lily:
Lilys Weihnachtsfest
Vor nicht allzu langer Zeit gab es ein kleines, armes Mädchen. Ihr Name war Lily. Sie hatte nichts. Kein Brot, kein Geld und das schlimmste war, keine Familie. Das Einzige, was sie besaß, war ihr Nachthemd und der Teddybär ihrer verstorbenen Mutter. Als sie eines Nachts in der kleinen, kalten Gasse erwachte, hörte sie ein leises Glöckchen klingeln. Es klang wie eine Weihnachtsmelodie. „Klinge-linge-ling“, und wieder ertönte die geheimnisvolle Melodie. Neugierig legte sie die Zeitungen, mit denen sie sich zugedeckt hatte, beiseite, schnappte ihren Teddybär und lief die Straßen entlang. Nach der Candy Cane Lane, der Southpole Street und dem teuersten Einkaufszentrum der Stadt, kam sie in einen kleinen Park. „Klinge-ling-linnng“, ertönte es lauter. Lily lief an Parkbänken, Seen, Enten und Tauben und Kiosks vorbei, bis sie etwas Unglaubliches auf einer Picknickwiese entdeckte.
„Das gibt es ja nicht“, hauchte sie frierend. Dort stand der Schlitten von Santa Claus mit allen Rentieren. Er glänzte und funkelte majestätisch. Sie kam näher bis Komet – eines der vordersten Rentiere – begann zu sprechen. „Hallo Lily! Gut, dass du hier bist!“
„Du sprichst?“, sagte sie erschrocken.
„Natürlich, das ist aber unwichtig“, sagte er „du musst nämlich Weihnachten retten, Santa Claus ist krank und jemand muss ihn vertreten“, sagte Rentier Blitzen.
„Aber wieso ich? Ich habe nichts zum Verschenken. Außerdem bin ich erst neun!“, sagte Lily verunsichert.
„Das ist unwichtig, Weihnachten ist für jedermann! Auch für dich. Geh mal nach hinten zum Schlitten und zieh Santas Kostüm an“, antwortete Rentier Cupet. Lily stapfte durch den Schnee zum Schlitten und holte den roten Samtmantel, die Hose und Mütze heraus und zog alles an. Es folgten Stiefel und Gürtel. „Es passt perfekt“, freute sie sich.
„Okay, und jetzt steig in den Schlitten und flieg los“, befahl Rentier Dancer. „Wie geht das Fliegen?“
„Du musst nur ho-ho-ho rufen, dann fliegen wir los“, erklärte Prancer. Sie stieg in den Schlitten, nahm die Zügel in die Hand und sie hoben ab. Sie flogen über die Straßen New Yorks, vorbei am Rockefeller Plaza und auf das Dach des ersten Hauses. Rudolph rief: „Und jetzt nimm den roten Samtsack und steig aus. Steig dann in den Kamin, leere den Beutel dort aus und kletter wieder hoch.“
Sie lief zu dem großen Backsteinkamin, kletterte mühsam hinauf und sprang hinunter. Leise schlich sie an dem Sofa vorbei zum Weihnachtsbaum und leerte den Beutel aus. Viele schöne Geschenke fielen heraus. Eine Autorennbahn, Puppen, Spiele und vieles mehr lagen dort. Sie selbst hatte nie etwas zu Weihnachten bekommen. Sie entdeckte einen Teddybären, der ihrem ähnlich sah. Lily erinnerte sich an Weihnachten mit ihren Eltern und Geschwistern. Sie alle waren bei einem Autounfall umgekommen. Lily selbst war in ein Waisenheim gekommen, doch von dort war sie weggelaufen, sie hatte es dort gehasst. Seitdem lebte sie auf der Straße. Sie kletterte mit dem leeren Sack nach oben. Auf dem verschneiten Dach angekommen, fütterte sie die Rentiere und sagte: „Was machen wir jetzt, der Sack ist leer“.
„Der füllt sich von ganz allein“, antwortete Dancer. „Wir müssen noch um den Rest der Welt“, war Prancers Antwort. Also stieg sie in ihren Schlitten und flog los. Von Japan bis nach Afrika. Von Hamburg nach Australien. Als sie am letzten Haus losflogen, fragte sie erschöpft: „Und wohin jetzt? Zurück nach New York?“
„Nein, jetzt geht es zum Nordpol“, erzählte Rudolph.
„Was?! Aber ich wohne doch in New York“, rief sie geschockt.
„Aber Santa will dir danken, Lily“, beruhigte Comet sie. Nach langem Fliegen erreichten sie den Nordpol. Lily staunte, als sie das Weihnachtsdorf entdeckte. Als sie ausstieg wurde sie von einem Elf begrüßt. „Sei gegrüßt, meine Heldin, mein Name ist Elvis, ich bring dich zu Santa.“ Sie liefen durch die riesige Werkstatt, wo Geschenke und Zuckerstangen hergestellt wurden. Nach einer Weile kamen sie in eine große Wohnung. Als sie in das Wohnzimmer kamen, sah Lily Santa, der in seinem Sessel schlief. Elvis weckte ihn und sagte: „Lily ist hier.“ Lily ging zu ihm hinüber.
„Hallo Santa“, sagte sie, „wie geht es dir? Fühlst du dich schon besser?“
„Hallo Lilly, ja das tue ich. In ein paar Tagen bin ich wieder auf den Beinen. Ich möchte dir danken Lily, du hast Weihnachten gerettet.“, bedankte Santa sich. „Ich möchte dir einen Wunsch erfüllen. Was wünscht du dir zu Weihnachten?“, fragte er.
„Ich möchte ein warmes Zuhause und eine Familie“, sagte Lily.
„Mhmh, schwierig“, sagte er. „Würde es dir bei mir und Mrs. Cringle – meiner Frau – gefallen?“
„Oh ja, das wäre wundervoll“, rief sie. Freudig sprang sie auf und tanzte zu der leisen Weihnachtsmusik. Seitdem wohnt Lily bei Sante und Mrs. Cringle und sie lebten glücklich bis ans Ende ihrer Tage.