In seinem letzten Jahr als Schulleiter feiert Ralph Schröder, 64, sein vierzigstes Dienstjubiläum. Der am Regierungspräsidium Stuttgart für das Erasmus-Widmann-Gymnasium (EWG) zuständige Schulreferent Jörg Brehmer fasste das Wirken Schröders in seiner Laudatio zusammen als „ein Leben für Bildung und Menschlichkeit“. Mit der nötigen Akteneinsicht ausgestattet, ließ Brehmer den Werdegang Schröders Revue passieren. Nach dem Abitur in Heidelberg entschied Schröder sich für den Zivildienst in einem Heim für geistig und körperlich Behinderte. Diese Zeit habe seine Haltung zur Arbeit mit Menschen nachhaltig geprägt: Geduld, Empathie und ein Verständnis für die Bedürfnisse anderer wurden zu Leitmotiven. Seine Leidenschaft für das Vermitteln von Wissen und für die Förderung junger Menschen führten ihn nach dem Studium der Chemie und Biologie an der Universität Heidelberg in den Schuldienst. Nach dem Referendariat war Ralph Schröder am Schenk-von-Limpurg-Gymnasium Gaildorf ab 1991 als Lehrer tätig und hinterließ laut Brehmer in seinen Dienstbeurteilungen bleibenden Eindruck für modernen Unterricht und innovative Methoden.
Im Jahr 2003 begann ein neuer Abschnitt: Schröder wurde Schulleiter des Erasmus-Widmann-Gymnasiums. Brehmer hob in seiner Laudatio hervor, was dies bedeutet: „Eine Schule zu leiten bedeutet weit mehr, als nur Verwaltungsaufgaben zu übernehmen. Es bedeutet, Visionen zu entwickeln, Menschen zu führen und eine ganze Schulgemeinschaft zu inspirieren. Aber genau das haben Sie getan.“ Er betonte, dass es Schröder geschafft habe, über die organisatorischen Aufgaben hinaus den Menschen in den Mittelpunkt zu stellen.
Als Dankeschön bekam Schröder einen Ginkgo-Baum. Der Ginkgo, sagte Brehmer, sei ein besonders passendes Geschenk. Aufgrund seiner Wandlungsfähigkeit im Laufe seiner langen Lebenszeit stehe er in der chinesischen Philosophie für Einheit und Vielfalt zugleich. Er symbolisiere die Fähigkeit, Gegensätze zu verbinden. Der Ginkgo sei die perfekte Metapher für Schröders Art, Schule zu leiten: „Sie sind einerseits der Strategische, der mit Weitblick plant und organisiert. Andererseits sind Sie der Einfühlsame, der auf die individuellen Bedürfnisse von Schülerinnen, Schülern und Kolleginnen und Kollegen eingeht.“
Jochen Schmidt