Verabschiedung des Abiturjahrganges 2022 am Erasmus-Widmann-Gymnasium
Rückkehr zur Normalität und ein außergewöhnlicher Jahrgang
Nach zwei coronabedingten Ausnahmejahren stellte das Abitur 2022 eine Rückkehr zu einer gewissen Normalität dar: Es gab wieder eine Zweit- und Drittkorrektur der jeweils drei schriftlichen Prüfungsfächer und auch die mündlichen Prüfungen fanden wieder mit externen Prüfungsvorsitzenden von einer anderen Schule statt. Den Leistungen am Erasmus-Widmann-Gymnasium tat das keinen Abbruch, denn der Gesamtdurchschnitt lag bei 2,1. Auch die Verabschiedung der Schulabgänger kehrte zu einer „normalen“ Feier mit Eltern, Verwandten und Freunden zurück. Schulleiter Ralph Schröder konnte in der Hagenbachhalle beim Schulzentrum West insgesamt 61-mal das begehrte Abiturzeugnis überreichen. Bei knapp einem Drittel der Zeugnisse stand eine eins vor dem Komma.
Musikalisch stimmungsvoll eröffneten Hendrik Böttcher (Klavier) und Salome Kemmling (Oboe) die Feier mit dem 1. Satz des Oboenkonzertes d-moll von Ludwig August Lebrun. Weiter folgte „Mission Impossible“ (Hendrik Böttcher, Pia Gaikowski, Hanna Straßer). Zoe Pietsch geleitete zusammen mit Hendrik Böttcher durch den Abend. Schulleiter Ralph Schröder durfte zum 19. Mal Abiturzeugnisse überreichen. Seine Botschaft: Trotz aller schwerwiegender Krisen wie Klimakrise, Coronapandemie und des Wahnsinns des russsischen Angriffskrieges gegen die Ukraine, sei es nicht pietätlos, wenn sich die Schulabgängerinnen und -abgänger nun über das erfolgreiche Ende ihrer Schullaufbahn freuten. „Man darf auch lachen und Freude haben, obwohl da Krieg ist“, zitierte er den Psychologen Jürgen Margraf. Denn auf der anderen Seite haben sich die ehemaligen Schülerinnen und Schüler zusammen mit dem gesamten EWG ja auch engagiert. Er erinnerte an das Peacezeichen, das die ganze Schule gebildet hatte, an das Friedensjournal, das Spenden einholt und dem Aktionstag, den das EWG gemeinsam zum Thema Frieden gestaltet hatte – Plakatwände in der Schule zeugen davon. Alle Schulabgänger und -abgängerinnen erhielten einen faltbaren Klappstuhl als Erinnerung an ihre Schulzeit am EWG.
Der Zeugnisausgabe erster Teil – traditionell am EWG paarweise mit jeweils selbstgewählter Musik, der Darbietung von „Yesterday“ (Pia Gaikowski und Hanna Straßer), folgte die Rede der Scheffelpreisträgerin Viktoria Potsch. Sie erinnerte daran, dass es nicht um einen problemfreien Weg durch das Leben gehe. Leben bedeute, Möglichkeiten zu haben und mit der nun neu gewonnenen Freiheit, „kann jeder sein, wer und was er will“. Es folgte die Zeugnisausgabe 2.Teil. Einer echten Punkrockeinlage, die sicher nicht allen gefiel, aber am Ende seiner Schulzeit darf man fast alles, folgte die Vergabe von Preisen und Stipendien, mit einer „Hall of Fame“ für die besten Durchschnittsnoten (siehe e-fellows.net-Preise). Genau sechs Mal wurde die Traumnote 1,0 erreicht. Der Jahrgang 2022 wird also am Erasmus-Widmann-Gymnasium nachhaltig in Erinnerung bleiben. Nach dem offiziellen Teil der Verabschiedung wurde ausgelassen mit den Eltern, Verwandten und Freunden gefeiert.
Matthias Imkampe