Am Freitag, dem 20. Mai, kam die Band The Human Element aus Köln an das EWG, um einen Teil der EWG-Big-Band im Rahmen eines zweitägigen Jazzworkshops zu coachen und am Samstagabend in der Haller Hospitalkirche zusammen ein Konzert zu geben. Mit einem kurzen Werkstattkonzert am Freitagvormittag stellten sich die Jazzprofis zunächst vor: Johannes Ludwig (Altsaxophon), Gero Schipmann (Baritongitarre) und Alex Parzhuber (Drums).
Nach diesem musikalischen Vorgeschmack in der Aula, den auch alle neunten Klassen genießen durften, begann direkt der Workshop: Die Teilnehmenden, Til Kobald, 9b, Nevena Vasiljevic, 10b, Malin Frey, 10c, Joa Kindermann, 11c und Nicholas Kral, 11c, richteten sich mit ihren Instrumenten auf der Bühne ein und saßen im Kreis mit den Bandmitgliedern. Die Endbesetzung bestand aus drei Altsaxophonen, einem Baritonsaxophon, einem Klavier, einem Schlagzeug und einer Gitarre. Erster Schritt war dann, sich gegenseitig kennenzulernen, wofür sich die Beteiligten kurz vorstellten und über ihren Instrumental- und Improvisationshintergrund berichteten. Unmittelbar danach wurde das geplante erste Stück bekanntgegeben: Cold Duck Time von Eddie Harris sollte als Einleitung des Konzerts dienen. Das Stück besteht aus einem eingängigen Thema, welches immer wieder nach improvisatorischen Solopassagen zurückkehrt. Zuerst haben die Beteiligten das Hauptthema zusammen erschlossen. Wichtig dabei war, auf Noten zu verzichten, wie auch in der Jazz-Musik üblich. Dies sorgte für eine besondere Erfahrung seitens der Mitglieder unserer Big-Band, da sonst überwiegend mit Noten gearbeitet wird. Diese Methode half auch in den Solopassagen des Stückes, wo improvisiert werden musste. Anfangs waren die jungen Musiker zum Teil ein wenig beklommen, aber dieses unsichere Gefühl verschwand sehr schnell mit der Unterstützung der Bandprofis. Die Überwindung der ersten „Notenblockade“ erfolgte rasch, sodass sich alle musikalisch frei entfalten konnten.
Nach einer wohlverdienten Mittagspause kehrten die Musiker in die Aula zurück, um sich mit dem nächsten Stück zu beschäftigen. Die Aufgabe war, selbst ein Stück zu gestalten, sprich ein Stück selbst zu komponieren. Zum Einstieg suchten sich die Musiker ein Leitmotiv für die Komposition aus. Joa Kindermann hatte schon vor der Veranstaltung mehrere spontane Jazzmotive kreiert und aufgenommen; er schlug dann eins vor, das sich besonders groovy anhörte. Nach Übernahme des Motivs suchte man eine passende Basslinie, die für sich allein auch eine Melodie bildete. Wie beim ersten Stück sollte die Improvisation und das freie Spielen im Vordergrund stehen, sodass Solopassagen für alle Anwesenden eingeplant wurden. So entstand eine kreative Eigenkomposition, die dem Konzert einen einzigartigen Charme geben sollte. Was dann fehlte, war ein Name für das Stück. Nach kurzem Brainstorming kam der Name „Summer Spice“ auf – dank der Hitze und der scharfen indischen Gerichte beim Mittagessen. Dieser wurde dann schließlich zu „Spicy Life“ abgeändert. Das dritte Stück im Programm sollte eine neue Stimmung schaffen, aber mit den anderen Kompositionen immer noch ein Ganzes bilden. Deshalb fiel die Wahl auf einen Blues mit einfachem Thema, sodass die Improvisationspassagen an erster Stelle stehen konnten.
Am Samstag wurden diese Instrumentalstücke weiter ausgearbeitet und am Abend gestalteten die jungen Musiker damit erfolgreich das Vorprogramm zum Konzert mit The Human Element – herzlichen Dank, Johannes, Gero und Alex, für euer Engagement und die wertvolle musikalische Arbeit mit uns!
Für die Band
Nicholas Kral