Der BK-Leistungskurs 12 von Petra Pilone und der Literatur- und Theaterkurs 11 von Barbara Mühlen luden Familie, Freunde und Interessierte ein, einen gemeinsamen literarisch-künstlerischen Spaziergang durch das Schulhaus zu unternehmen. Was es mit dieser Kunstausstellung der besonderen Art auf sich hat, erläuterten die beiden Kursleiterinnen in ihren kurzen Eröffnungsreden. Für die KursteilnehmerInnen des BK-Leistungskurses (Emma Chatzidimitriou, Patricia Horvat, Lea July, Maren Klenk, Zümra Kusak, Sophie Lechner, Serena Ligorio, Semira Maamri, Oktawia Palen, Lea Rudolph, Maya Schuhmacher, Daniel Wagner, Adelina Weißbecker, Nicole Wiegandt) war es eine einmalige Gelegenheit, ihre Kunstwerke, die in zwei Jahren Unterricht im BK-Raum – dem Tatort – entstanden sind, einer breiteren Öffentlichkeit zu präsentieren. Auf der Schulstraße des Gymnasiums waren wie bei einer Vernissage die Hauptwerke – Stillleben mit Süßigkeiten und Landschaftsmalerei mit Photoprojektion eines modernen Gebäudes – auf Staffeleien, diverse andere Zeichen- und Konstruktionsprodukte an den Wänden und auf Tischen ausgestellt. Den Titel verdankt die Ausstellung also dem Ort der Arbeit und dem Motiv der Bilder.
Ein besonderer Dank der Kunstfachschaft geht an dieser Stelle an den Förderverein der Schule, der mit einer großzügigen Spende den Kauf zahlreicher Staffeleien ermöglicht hat. Gleichzeitig auch ein Dank an die ehemalige Abiturientin Fiona Reti, die spontan und bereitwillig mit drei Stücken auf dem Celo für den musikalischen Rahmen sorgte.
Der Literatur- und Theaterkurs (Judith Benzing, Ida Itzinger, Matthilda Jähme, Simona Minardi, Lynn Schwaderer, Emma Simon) führte mit selbstgeschriebenen Texten oder kleinen Theaterinszenierungen das Publikum durch die Ausstellung. Und hier liegt die Besonderheit dieses Kooperationsprojektes: Die SuS des Literaturkurses haben sich von den Bildern ihrer Mitschülerinnen und Mitschüler inspirieren lassen, eigene Geschichten zu entwickeln. Die einzige Vorgabe war, dass die Gegenstände des Bildes in den Texten verarbeitet werden sollten. So sind keine Bildbeschreibungen präsentiert worden, sondern subjektive Interpretationen mit bemerkenswert tiefsinnigen Gedanken und Gefühlen, die die Spannbreite der menschlichen Existenz verdeutlichen: Melancholie, Einsamkeit, Isolation, Zerrissenheit, Abschied, Tod, familiäre Bindungen, aber auch Hoffnung, Liebe, Trost, Zuversicht. Dieser Ansatz gewährt dem Zuschauer noch einmal einen ganz anderen Blick auf das einzelne Bild. Schön demonstriert an dem Eröffnungsbild (von Zümra Kusak) des Rundgangs: Hier hat Barbara Mühlen zu Beginn den Text von Lynn Schwaderer, am Ende des Rundgangs zu demselben Bild einen ganz anderen Text von Judith Benzing rezitiert. Eine beeindruckende Wirkung!
Im Anschluss an den Spaziergang konnte sich jeder in der Ausstellung noch einmal umschauen und sich beim selbstgemachten Büffet des BK-Kurses mit den Teilnehmern und Interessierten austauschen. Dieser literarisch-künstlerische Spaziergang, der zum zweiten Mal in dieser Form stattgefunden hat, ist ein schönes Beispiel für gelungene Fächervernetzung in der Schule.
Klaus Hirschmann