„¡Bienvenidos a España!” hieß es für 15 Schülerinnen und Schüler des Erasmus-Widmann-Gymnasiums beim ersten Spanienaustausch nach der pandemiebedingten Zwangspause. Dabei zog es die Jugendlichen nach Tres Cantos, einem stark wachsenden Vorort von Madrid. Der 52 000 Einwohner zählende Ort besticht nicht nur durch seine Nähe zur spanischen Hauptstadt und den vielen Ausflugsmöglichkeiten, sondern bietet auch ein vielfältiges sportliches Angebot und ist damit ideale Begegnungsstätte für Jugendliche.
Bürgermeister José Moreno hieß die Besucher bei einem offiziellen Empfang im Rathaus willkommen und zeigte sich dabei sehr schülernah. Beim Ausflug zum Aquädukt von Segovia tauchten die Jugendlichen in die frühe spanische Geschichte ein, während im „Reina-Sofía“-Museum mit „Guernica“ eines der wichtigsten Werke Picassos thematisiert wurde. Außerdem stand neben weiteren Madrider Sehenswürdigkeiten der Retiro-Park auf dem Programm, dessen Grünanlagen eine willkommene Abwechslung zum turbulenten Stadtleben boten. Zwischendurch ließ man sich landestypische Gerichte wie „Tapas“, Tintenfischbrötchen oder die „Churros con chocolate“ von „San Ginés“ schmecken.
Zur richtigen Zeit am richtigen Ort waren die Schülerinnen und Schüler bei ihrem Ausflug nach Alcalá de Henares. Umringt von der spanischen Presse und zahlreichen Schaulustigen erlebten die Schwäbisch Haller nicht nur die Tennislegende Rafael Nadal hautnah, sondern begegneten sogar dem spanischen Staatsoberhaupt selbst: König Felipe VI. Diesen nicht im Schulbuch, sondern „live“ zu sehen und ihm sogar die Hand zu schütteln, machte die Fahrt nach Alcalá für viele zu einem unvergesslichen Erlebnis.
Dass ein Schüleraustausch noch weit mehr bietet als eine touristische Erkundungsfahrt, verdeutlichen die Erfahrungen der Schülerinnen und Schüler in ihren Gastfamilien. Während man einerseits das heimische Sprudelwasser wieder neu zu schätzen lernte, gewöhnte man sich andererseits rasch an den späteren Schulbeginn und war beeindruckt von den vielfältigen Freizeitaktivitäten der Spanier. Einige Jugendliche konnten ihre Austauschpartner zu Wettkämpfen begleiten, andere an Familienfesten teilnehmen. Das Zusammenleben mit Muttersprachlern bot den Jugendlichen täglich die Möglichkeit, sich sprachlich auszuprobieren und Hemmungen abzubauen.
Auch die Schule kam nicht zu kurz: Mehrfach durften die Jugendlichen im Verlauf der Woche in den spanischen Schulalltag hineinschnuppern und an der bilingualen Partnerschule „IES Montserrat Caballé“ unterschiedliche Unterrichtsstunden besuchen. Passend zum strahlenden Sonnenschein gestalteten die Schülerinnen und Schüler im Werkunterricht ihre ganz persönlichen Souvenirs: „Abanicos“. Die spanischen Fächer schmücken nun einige Schwäbisch Haller Wohnungen und kommen im nächsten Sommer sicherlich auch auf Halls Straßen zum Einsatz. Umgekehrt ist Schwäbisch Hall nun dick auf der Landkarte im Schulgebäude markiert und viele Gastfamilien konnten sich durch die mitgebrachten Fotos und Gastgeschenke bereits ein erstes Bild von der Region und ihren Vorzügen machen.
Beim gemeinsamen Fußballspielen oder dem Besuch des örtlichen Festivals wuchs die deutsch-spanische Gruppe in der gemeinsam verbrachten Woche eng zusammen. So wurden schon bald die ersten Freundschaftsbändchen ausgetauscht und viele Erinnerungsfotos geschossen. Wer nicht schon den nächsten Familienurlaub in Madrid geplant hat, fiebert nun dem großen Wiedersehen im Frühjahr 2023 entgegen. Dann will man die Jugendlichen aus Tres Cantos in Schwäbisch Hall ebenso herzlich empfangen.
Rebecca Balles-Hefner
Fantastische Erfahrungen, gutes Wetter und viele neue Freunde — vom 17. bis zum 26. September haben wir, 15 Schülerinnen und Schüler der Klassenstufe 10, tolle Tage in Tres Cantos, einem Vorort von Madrid, verbracht. Los ging es mittags um 12 mit dem Bus zum Flughafen nach Frankfurt. Der Abschiedsschmerz war auf jeden Fall deutlich kleiner als die Aufregung vor der großen Reise. Mit spanischer Musik haben wir uns schon gut gelaunt auf unser Ziel eingestimmt und die Zeit im Bus verging schneller als erwartet. Am Flughafen angekommen hatten wir direkt ein nettes Gespräch mit einem Einheimischen namens Paco.
Nachdem wir sicher gelandet sind, hatten alle noch einen schönen ersten Abend bei den Gastfamilien.
Die Wochenenden haben wir ebenfalls bei den Gastfamilien verbracht, die uns alle gut aufgenommen und uns eine schöne Zeit ermöglicht haben.
Am zweiten Tag haben wir uns in Tres Cantos selbst ein wenig umgeschaut und durften sogar den Bürgermeister, Jesús Moreno, kennenlernen, mit dem wir ein paar Bilder machen konnten.
Unter der Woche ging es des Öfteren nach Madrid, welches wir Deutschen mit verschieden Spielen erkundet haben. Besonders beeindruckt waren wir von den künstlerischen Gebäuden und Sehenswürdigkeiten wie z.B. „la Plaza Mayor“, „la Puerta del Sol“, „Gran Vía“ und allem, was die Hauptstadt sonst noch zu bieten hatte. Natürlich haben wir dort auch die ein oder anderen Dinge wie z.B. Souvenirs für unsere Familien oder anderes gekauft. Das Museum „Reina Sofía“ war auch sehr interessant, da wir dort eine Führung und etwas geschichtliches Hintergrundwissen über das berühmte und beeindruckende Gemälde „Guernica“ von Picasso bekamen. Auch der riesengroße Retiro Park in Madrid hat uns allen sehr gut gefallen. Hier hat man nämlich einen deutlichen Kontrast zur Stadt selbst gesehen, denn soweit das Auge gereicht hat, war alles grün und es gab Springbrunnen und einen See, auf dem man Boot fahren konnte. Am Donnerstag waren wir auch in der faszinierenden Stadt Segovia, wo wir das riesige Aquädukt und die Burg „Alcázar de Segovia“ sehen durften. Und auch die beeindruckende Landschaft und die schönen Sonnenuntergänge auf den Zugfahrten bleiben uns im Gedächtnis.
Außerdem durften wir unsere Austauschpartnerinnen und Austauschpartner in die Schule begleiten. Hier haben wir sofort deutliche Unterschiede zur Schule in Deutschland feststellen können, zum einen war die Schule viel kleiner und beginnt und endet später, zum anderen machte der Unterricht auf uns einen gelasseneren Eindruck und die Schülerinnen und Schüler waren deutlich lauter als in Deutschland. Als Erinnerung haben wir zusammen mit den Spaniern einen Fächer mit typischen Assoziationen zu Spanien bemalt und zum Abschluss leckere mitgebrachte Spezialitäten gegessen. Der Tag in der Schule war auf jeden Fall eine Erfahrung wert. Auch unsere Spanischkenntnisse konnten wir in den zehn Tagen verbessern. In der Schule haben wir einiges verstanden und auch bei den Spielen, bei denen wir mit Einheimischen sprachen, haben wir uns gut geschlagen. Falls wir doch mal spanische Vokabeln vergessen haben, konnten wir uns auch ohne Probleme auf Englisch mit unseren Partnerinnen und Partnern verständigen. Außerdem haben wir sie schon einmal auf ihren Besuch in unserer Heimat vorbereitet und ihnen ein paar deutsche Wörter beigebracht.
In Alcalá de Henares verbrachten wir am Dienstag ebenfalls einen interessanten Tag, wo wir „La Casa de Cervantes“, das Haus des Autors des weltbekannten „Don Quijote de la Mancha“, besichtigt haben. Dort bekamen wir dann überraschend mit, dass der König von Spanien und der berühmte Tennisspieler Rafael Nadal aufgrund einer Auszeichnung für seine sportlichen Erfolge auch da sein würden, was die Lehrerinnen und uns Schülerinnen und Schüler total überrascht hat. Wir hatten also das Glück, zwei Berühmtheiten live sehen zu können. Das hätten wir wirklich nicht erwartet!
Und nicht nur die Menschen und die Kultur waren neu und anders, sondern auch das Essen. Wir haben die typischen „Churros con Chocolate“ probiert und waren uns wohl alle einig, dass es sehr lecker war. Auch Spezialitäten wie „Tortilla de patata“ (eine Art Omelette mit Kartoffeln), „bocadillos de Calamares“ (Brötchen mit frittierten Tintenfischringen) oder „tapas“ (viele versch. kleine Speisen) haben wir in Spanien genossen. Dabei ist uns erneut ein großer Unterschied zwischen Deutschland und Spanien aufgefallen. Die Essenszeiten – denn hier wird Mittag erst um ca 15 Uhr und Abend um ca. 22 Uhr gegessen, was gleichzeitig auch bedeutet, dass man hier um einiges später ins Bett geht, aber auch daran konnten wir uns gut gewöhnen. Da auch die meisten Gasteltern sehr gelassen waren, konnten wir viele schöne Abende zusammen als große Gruppe z.B. in dem „Parque Central“ verbringen.
Außerdem hatten wir das Glück, unsere Austauschpartnerinnen und -partner auf das „Tres Cantos Festival“ begleiten zu können, wo der bekannte spanische Sänger Juan Magán für Stimmung sorgte. So hatten wir auch am Freitag- und Samstagabend eine fantastische Zeit zusammen.
Man kann also alles in allem sagen, dass es ein wirklich sehr ereignisreicher Austausch voller neuer Freundschaften, neuen Erfahrungen und neuer Kultur war. Solch einen Austausch finden wir daher sehr empfehlenswert. In diesem Sinne wollen wir uns noch bei dem „Instituto Montserrat Caballé“ und unseren Lehrerinnen bedanken. Wir alle freuen uns schon sehr auf den Rückbesuch unserer neuen Freundinnen und Freunde und hoffen auf weitere unvergessliche Momente zusammen.
Finja Minderlen und Marietta Buchwald