Eine heitere und unterhaltsame Theaterstunde bot die Theater-AG der Unterstufe (Klassen 5 und 6) des Erasmus-Widmann-Gymnasium kurz vor den Weihnachtsferien einem zahlreich erschienenen Publikum.
Lehrerin Stefanie Golkowsky schrieb das Stück „Die faulen Weihnachtsmänner“ 2017 während ihres Auslandsschuldienstes in Georgien und sah sich nun mit der anspruchsvollen Aufgabe konfrontiert, es an die hohe Zahl von 31 Schauspielerinnen anzupassen unter Mitarbeit von Rainer Wolpert, der schon viele Jahre im Unterstufentheater des Erasmus-Widmann-Gymnasiums mitarbeitet.
Mit großer Spielfreude zeigten die Schülerinnen, wie gut die ganze Gruppe die lediglich drei Monate währende Vorbereitungszeit mit ihren beiden Regisseuren theaterpädagogisch genutzt hatten. So wurden zwar einzelne Szenen immer wieder mit Zwischenapplaus „belohnt“, doch stand bei aller Liebe zum Detail im Einzelnen die gemeinschaftliche Gesamtleistung für das heitere Schelmenstück erkennbar im Vordergrund. Jede Schülerin hatte eine eigenständige Rolle, da traten Engel, Rentiere, Christkinder, Elfen und schließlich sogar zwei grün geschminkte Grinches auf … und bei 31 Mitwirkenden Namen zu nennen, würde der Anstrengung jeder einzelnen Mitwirkenden nicht gerecht.
Doch zum Stück: Die beiden Kinder von Familie Buschmann decken für das Weihnachtsessen den Tisch, finden diese Aufgabe aber doof und unterhalten sich darüber, ob die sechs in Mathe schon den Eltern erzählt worden sei. Nein, natürlich nicht, denn man will doch Geschenke bekommen und keine Strafe. Apropos Geschenke … die fehlen noch, denn die Weihnachtsmänner liegen faul am Strand, daddeln auf einem Handy, das sie ja eigentlich ausliefern sollen und haben gar keine Lust auf ihre eigentliche Aufgabe. So werden sie von vier Engeln gesucht und schließlich gefunden, mit den Rentieren zusammengebracht, von denen eines ziemlich vergesslich ist und immer die verkehrte Richtung einschlagen will. Mit Hilfe von fünf Christkindern wird klargestellt, dass es ja eigentlich keiner Geschenke bedarf, man feiere doch die Geburt Jesu Christi. Im anderen Spielstrang erscheinen Oma und Opa Buschmann bei ihren Enkelkindern, die sich lieber hinter dem Weihnachtsbaum verstecken. Scheinbar unbeobachtet redet Oma Buschmann vollkommen abfällig von ihrer Schwiegertochter. Schließlich tritt noch Tante Elfriede von Reichenbach auf den Plan, die scheinbar fremde Kinder aus dem Internat ihren eigenen Nichten bevorzugt – oder bringt der Rezensent hier vor lauter bunten Einfällen die Reihenfolge durcheinander? Am Ende landen jedenfalls ausnahmslos alle bei Familie Buschmann, auch die Weihnachtsgeschenke treffen dann doch rechtzeitig noch ein. Ach ja, vergessen: Die beiden Grinches treffen noch auf zwei Waldelfen. Auf jeden Fall sind am Ende alle fröhlich vereint und was zu Streit Anlass gegeben haben könnte, ist – wie immer an Weihnachten – vollkommen weggeblasen.
Die Theater-AG der Unterstufe spielt text- und stilsicher mit erkennbarer Freude am Detail und kann sich auf das Publikum und vor allem auf die großartige Leistung der Technik-AG unter der Leitung von Robert Wutke verlassen. Lang anhaltender Beifall belohnte zurecht alle Mitwirkenden.
Matthias Imkampe