Berufsorientierung in Pandemiezeiten ist gar nicht so einfach. Vor allem praktische Erfahrungen in Unternehmen und Institutionen zu machen, ist für viele Jugendliche in diesem Jahr pandemiebedingt so gut wie unmöglich gewesen. Trotzdem konnten Mädchen ab Klasse 5 auf eine kreative Art und Weise virtuell einen praxisnahen Einblick in die Berufswelt bekommen und erstmals war es möglich, auch Firmen zu besichtigen, deren Standorte weiter weg sind und damit im Normalfall nicht für einen Besuch in Frage kommen. Vielleicht haben sich hierbei neue Chancen und Möglichkeiten ergeben, welche in Zukunft in einem Hybridmodell umgesetzt werden können?!
„Immer noch entscheiden sich die Jungen häufiger für MINT-Berufe als die Mädchen. Ich glaube, da verpassen viele Mädchen einen interessanten Berufsweg.“ so Bundesbildungsministerin Anja Karliczek in ihrer Begrüßung als Videobotschaft.
Daher haben wir uns am Erasmus-Widmann-Gymnasium das Ziel gesetzt, den Girls‘ Day in Zukunft an unserer MINT-freundlichen Schule zu etablieren. Für dieses Jahr wurde deshalb ein jahrgangsübergreifender Moodle-Kurs für interessierte Schülerinnen eingerichtet, um Informationen und Formulare weitergeben zu können. Im nächsten Jahr hoffen wir auf eine Organisation mit mehr persönlichem Kontakt und Austausch unter den Teilnehmerinnen unserer Schule und natürlich vielen weiteren tollen Erlebnissen und Eindrücken wie in diesem Jahr:
Ich habe am Girls‘ Day an der digitalen Veranstaltung der Agentur für Arbeit teilgenommen. Dort wurden Berufe vorgestellt aus dem Bereich MINT (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik). Eine Software-Entwicklerin und eine Verpackungsingenieurin erklärten, wie sie im Studium gut zurechtkamen und heute in dem Beruf erfolgreich arbeiten. Eine Schreinerin erzählte begeistert von ihrer Ausbildung. Die Veranstalter haben gesagt, dass wir Mädchen mutig sein sollen, diese Fächer zu studieren oder ein Handwerk zu erlernen.
(Heidi, 5B)
Ich war bei der EnBW. Ein paar Tage vor dem Girls‘ Day habe ich ein großes Paket mit Baumaterial, Snacks und einem Getränk bekommen. Am Anfang wurde uns die EnBW-Firma mit Live-Übertragung gezeigt. Wir haben dann zusammen während dem Meeting ein kleines Windrad mit Solarantrieb gebaut. Außerdem haben wir ein Quiz gemacht und gelernt, wie man Sketchnotes anfertigt. Mir hat der Tag sehr viel Spaß gemacht.
(Merle, 7B)
Ich habe beim Girls‘ Day mitgemacht und habe einen Online 3D-CAD Workshop von dem KA Labor für Kunst und Architektur besucht. Das Thema dieses Kurses war „Living in a Circus Wagon“. Wir haben auf Tinkercad (ein 3D Konstruktions – Programm) ein Tinyhaus bauen sollen und um eine Idee für die Größe zu bekommen, war es ein Zirkuswagen. Wir haben viel über Tinyhäuser erfahren, wie man am besten was spart und diskutiert, was man alles zum Leben braucht. Ich fand den Tag sehr schön und hatte viel Spaß. Da ich überlege, etwas mit Architektur zu machen, war der Tag für mich perfekt, um einen Einblick in diesen Beruf zu bekommen und auch einige Informationen zu bekommen.
(Antje, 10D)
Charlotte Engelhardt