Mit 17 gründet er sein erstes Unternehmen. Mit 19 scheitert er. Mit 22 ist er Mitgründer des
Start-ups „Senior Connect“ und Organisator des „Muswiesen-Summits“.
Samuel Keitel, so heißt der diesjährige Referent der „Rede an die Jugend“, eine Initiative der
Schwäbisch Haller Bürgerstiftung, die bereits zum 19. Mal stattfindet. In der Aula des
Schulzentrums West spricht er vor rund 200 Schülerinnen und Schülern der Oberstufe des
Gymnasiums Sankt Michael und des Erasmus-Widmann-Gymnasiums.
Sein Ziel ist es, Jugendliche zu motivieren, sich zu trauen, etwas zu erschaffen und an ihre
Träume zu glauben. Ihm selbst sei Steve Jobs Zitat „Die Menschen, die verrückt genug sind
zu glauben, dass sie die Welt verändern können, sind diejenigen, die es tun“ hierbei ein
treuer Begleiter und Wegweiser.
Der 22-jährige Schrozberger studiert offiziell noch an der Technischen Universität München,
hebt sich aber deutlich von anderen Studenten seines Alters ab. Mit 17 Jahren gründet er
sein erstes Unternehmen, zwei Jahre später scheitert es. So wie übrigens neun von zehn
Start-ups, so Keitel. Während seiner Zeit in Amerika schafft er es ins Silicon Valley, welches
einer der bedeutendsten Standorte der IT- und Hightech-Industrie ist. Hier finden
regelmäßig Technologiekonferenzen, Start-up-Events und Investorenreffen statt, die
innovative Ideen und Networking fördern. Von der positiven Denk- und Arbeitsmoral ist er
wie magisch angezogen.
Sein Start-up „Senior Connect“ ist wie eine Kooperation aus Stepstone, LinkedIn und co. in
Verbindung mit Parship. Eine KI-gesteuerte Plattform, die erfahrene Menschen ab fünfzig
mit Unternehmen „verkuppelt“ und somit die Jobsuche erleichtert.
Der Muswiesen-Summit in Rot am See, das Samuel Keitel mit einem Team aus 14
Mitstreitern im Oktober 2023 organisiert hat, verbindet das traditionell hohenlohische Fest
mit einem neuartigen Mittelstandsgipfel. Unter dem Motto „Tradition trifft Innovation –
Start-ups von der Region in die Welt“ werden erfolgreiche Unternehmer mit Start-up-
Gründern, Studierenden und jungen, interessierten Menschen aus der Region Hohenlohe
und Heilbronn-Franken zusammengebracht. Anwesend sind viele bekannte und bedeutende
Entscheidungsträger, unter anderem sogar Finanzminister Christian Lindner mit digitalem
Gruß.
Keitel gibt den Jugendlichen drei Tipps mit auf den Weg, die sich für ihn im Laufe der Zeit als
Schlüsselelemente erwiesen haben. „Sucht euch von Anfang an Unterstützer.“ Einen
erfahrenen Mentor an der Seite zu haben, sei quasi unbezahlbar, so der 22-Jährige. Er legt
den Jugendlichen eindringlich ans Herz, ihr „Alter als Hebel zu nutzen“. Die jugendliche
Perspektive sei bei vielen Unternehmen sehr gefragt. Seinen dritten Ratschlag gibt Keitel
voller Inbrunst bekannt: „Nichts ist unmöglich.“ Er selbst sei das beste Beispiel dafür. Er
betont, sich das alles selbst erarbeitet zu haben und nicht aus einem wohlhabenden
Haushalt zu stammen.
Er beendet seine inspirierende Rede mit einer bildlichen Hymne an die Region Hohenlohe,
die sich neben ihren malerischen, alten Fachwerkhäusern, durch Fortschritt auszeichne.
Eben die Verbindung aus Tradition und Innovation.
Text: Charlotte Sauselin, Klasse 11
Bild: Ufuk Arslan. Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung des Haller Tagblatts