Endlich wieder Normalität, mochte der eine oder andere denken, als sich die Türen der Hagenbachhalle öffneten für die diesjährige Schulversammlung. Und doch sah es anders aus als sonst: Rotweiße Absperrbänder markierten die Bereiche, in denen die Schülerinnen und Schüler jahrgangsstufenweise auf dem Turnhallenboden Platz nahmen. Die allgegenwärtige Maske im Gesicht eines jeden Einzelnen demonstrierte die Allmacht der Pandemie. Auch die Stimmung war irgendwie anders: Eher leise und sehr diszipliniert lauschten die Schülerinnen und Schüler den einzelnen Programmblöcken. Die neu gegründete Band, das Kindermann-Team mit Joa und Rainer Kindermann, Philipp Neuberger und Daniel Bangert, das den musikalischen Rahmen bot, wählte auch zu Beginn ruhige, gedämpfte Jazzstücke.
So standen auch die Begrüßungsworte des Schulleiters Ralph Schröder ganz im Zeichen der Corona-Krise, die unser aller Leben, besonders aber das Schulleben mit zweimaligem Lockdown tiefgreifend verändert habe. Gerade die Kinder seien durch die harten Beschränkungen im sozialen Leben die Hauptleidtragenden. Durch ihren Verzicht hätten sie das Leben anderer geschützt und somit großen Anteil an der Bewältigung der Krise. Mit dem Dank an seine Schülerschaft verband Ralph Schröder auch einen ermutigenden Blick nach vorne: In jeder Krise stecke auch eine Chance. Den hohen Wert echter Freundschaft, den er bereits 2019 und 2020 in seinen Begrüßungsworten hervorhob, werde jede Schülerin und jeder Schüler in der derzeitigen Krisensituation umso mehr erkennen und zu schätzen wissen. Deshalb solle jeder die Zeit des gemeinsamen Schullebens nutzen, Freundschaften zu knüpfen oder zu vertiefen.
Für all diejenigen Schülerinnen und Schüler, die während des Homeschoolings den Anschluss verloren oder größere Defizite haben, sagte der Schulleiter im Namen des gesamten Kollegiums Hilfe und Unterstützung zu. Hiermit war die Überleitung zum Informationsteil gegeben: Das Schulleitungsteam mit Martin Lenzen, Charlotte Engelhardt – seit diesem Schuljahr neue Abteilungsleiterin – und Stephanie Zigan wiesen auf Neuerungen (Rückkehr zum Klassenraumprinzip), Veränderungen (Nutzung mobiler elektronischer Geräte während der Unterrichtszeit) und den nun wieder möglichen AG-Bereich hin. Sarah Frohmader stellte zusammen mit ihren beiden studentischen Hilfskräften das Angebot der Schulsozialarbeit vor, und die beiden Vertrauenslehrer Katja Sauler und Jonathan Liebald warben für eine engagierte Mitwirkung in der SMV-Arbeit.
Johannes Gahm erläuterte als Verantwortlicher des GTS-Teams kurz das Rahmenprogramm der offenen Ganztagesschule. Hier könnte auch das vom Land Baden-Württemberg aufgelegte Programm „Lernen mit Rückenwind“ teilweise angesiedelt werden.
Wie sonst auch üblich, wurden besondere Schülerleistungen auf unterschiedlichen Gebieten gewürdigt. Bei den Sprachzertifizierungen DELE (Spanisch) durfte Anja Eckardt den Schüler Nicolas Kraal herausheben, bei DELF (Französisch) Giesela Rieder wiederum Nicolas Kraal und die Schülerinnen Pia Gaikowski und Valerie Linhard und bei der Cambridge-AG (Englisch) Heike Leyh die Schülerinnen Shweta Kaushik und Viktoria Potsch (Niveau C2). Jugend forscht hatte unter der Leitung von Ina Rübenstrunk zahlreiche Platzierungen erreicht: Clara Held und Annabelle Zischg einen 2. Platz im Bereich Informatik, jeweils dritte Plätze Jonah Renitz und Hannes Löffler in Geographie, Maksymilian Bezuch in Biologie sowie Iustin Huhulea in Technik. Das Stadtradeln hatte mit Hannes Löffler und Jaden Kirschner die größten „Kilometerfresser“ hervorgebracht, wie Oliver Hess berichtete.
Als Höhepunkt bewusst ans Ende gestellt, konnten sich die neuen Lehrerinnen und Lehrer der Schulgemeinschaft präsentieren. Yara Beck (E, F), Lisa Ziegler (E, Wi), Philipp Neuberger (Mu, Geo) und Felix Streicher (D, G) sind die neuen Referendarinnen und Referendare, Gabriela von Schönburg (Sp, F), Felix Brenner (Sp, E), Vincent Landes (Sp, E) und Marcel Ziegler (Wi, E, GMK) (weder verwandt noch verschwägert mit Lisa Ziegler) die neuen Festkräfte im Kollegium. Einer kurzen Selbstvorstellung folgten jeweils drei Fragen der beiden Schülersprecher Julius Reutter und Melda Useinov. Leider vermochten die doch wenig originellen Fragen den durchweg sympathischen Kandidatinnen und Kandidaten kaum Interessantes zu entlocken. Schade, hier wäre mit etwas Kreativität mehr möglich gewesen!
Zum Abschluss hat es das Kindermann-Team geschafft, mit Lullaby of Birdland von George Shearing einige in Tanzlaune zu bringen. Ob sitzend oder stehend (Tilman Nills Tanztalent sei hier besonders hervorgehoben) zog ein rhythmischer Move durch die Halle. Jetzt war doch noch ein Hauch Normalität zu spüren.
Klaus Hirschmann