von Fiona Reti und Anneli Belschner für die AG Schulzeitschrift
Das Kammermusikensemble „Spark“ hat am 10.02.2020 im Erasmus-Widmann-Gymnasium ihre musikalischen Fähigkeiten gezeigt. Neben einem sehr gut besuchten Konzert, das bei allen Beteiligten für Begeisterung sorgte, wurden den Schülerinnen und Schülern in einem Workshop mit und von der Band interessante Einblicke ermöglicht. Außerdem führten unsere Redakteurinnen ein Interview mit dem Bandmitglied Daniel Koschitzki.
Workshop
Am Vormittag wurde ein Workshop für die Mitglieder der verschiedenen Musik-AGs angeboten. Eingeleitet wurde dieser mit einem Stück vom neuen Album der Band. Auch im weiteren Verlauf wurden Stücke, die auch später im Konzert zu hören waren, dargeboten. Die Gruppe stellte sich vor und erklärte dabei unter anderem, woher sie ihre Inspiration nehmen. Die Musiker nannten amerikanische Ensembles. Außerdem wurden ihre verschiedenen Instrumente vorgestellt und spannende Fragen geklärt, wie zum Beispiel: Warum heißt die Blockflöte eigentlich Blockflöte? Unsere erste Idee, die Blockflöte werde aus einem Block Holz gefertigt, war leider falsch. Die richtige Antwort war, dass sich oben, im Flötenkopf, ein Block befindet, der dem Instrument seinen Namen gibt. Später bekamen wir noch ein paar Informationen über Saiteninstrumente. Am Ende war eine Fragerunde eingeplant. Danach präsentierten sie uns noch das Stück „Eternal Second“, das von Victor Plumettaz für die neue CD geschrieben wurde.
Konzert
Am Nachmittag fand dann das Konzert statt, das sich dem Thema „On the dancefloor“ widmete. Gespielt wurden viele Stücke von ihrem neuen Album, aber auch ältere Stücke. Klassische Stücke waren zum Beispiel eine frühe Ballettmusik von Mozart oder eine Badinerie. Ein von Victor Plumettaz selbst komponiertes Stück, „Scotch Club“, handelt von einem Club in Aachen, in dem zum ersten Mal zu einem DJ und nicht zu einer Band getanzt wurde. Gespielt wurde auch ein extra für Spark komponiertes Stück, „The dance of two flowers“. Auch vertreten war ABBA mit „Dancing Queen“. Zwischendurch wurden verschiedene Stücke von Flöte, Klavier und Cello im Solo gespielt. Ein Highlight gegen Ende war eine brasilianische Salonmusik aus den 1920er Jahren. Dabei wurden die klassischen Instrumente wie Gitarre durch Cello und Geige sowie die Querflöte durch die beiden Blockflöten ersetzt. Bei dem letzten Stück, „On the dancefloor“, wurde sogar die Discokugel eingeschaltet. Beeindruckend war vor allem, dass während des gesamten Konzerts in vielen Stücken Instrumente, vor allem Flöten, oft auch sehr schnell gewechselt wurden und das gesamte Konzert auswendig gespielt wurde.
Sechs Fragen an „Spark – die klassische Band“
Wir bekamen sogar die Möglichkeit, ein Interview zu führen. Die Band „Spark“, das sind Andrea Ritter, Daniel Koschitzki, Stefan Balazsovics, Victor Plumettaz und Christian Fritz. Wir hatten das Glück, einem von ihnen, Daniel Koschitzki, stellvertretend für die gesamte Band, sechs Fragen stellen zu dürfen.
Was wollt ihr mit eurer Musik zeigen und bewirken?
Uns ist vor allem wichtig, dass auch ein junges Publikum spürt und merkt, wie lebendig klassische Musik sein kann. Wir sind klassische Musiker, das heißt wir haben uns in unserer Ausbildung mit Komponisten wie Bach, Vivaldi, Mozart, Beethoven, Brahms auseinandergesetzt und für uns ist das, obwohl die Kompositionen zum Teil mehrere hundert Jahre alt sind, eine lebendige, teilweise auch wirklich zeitlose, hochaktuelle Musik, die auch nie an Schönheit und Glanz verliert. Genau das möchten wir nicht nur einem traditionellen Klassikpublikum darbieten, sondern das wollten wir auch wieder einem jüngeren Publikum zeigen, auch der physische Spaß, der in dieser Musik steckt.
Hat der Bandname „Spark“ eine Bedeutung?
Ja. „Spark“ heißt „Funke“ und wir wollen, dass der Funke überspringt. Zum einen, dass sozusagen zwischen uns die Funken sprühen, dass wir uns gegenseitig inspirieren, dass wir uns gegenseitig die Bälle zuwerfen und viel Spaß auf der Bühne haben. Dazu gehört aber auch, dass der Funke zum Publikum überspringt, so wie hoffentlich heute der Fall bei dem Konzert hier in der Aula des Erasmus-Widmann-Gymnasiums.
Wo spielt ihr überall Konzerte?
Wir spielen hauptsächlich Konzerte in Deutschland, aber auch in der Schweiz, in Österreich, in den Niederlanden und in Belgien. Außerdem waren wir schon im Fürstentum Liechtenstein, in Spanien, in Italien, in China, in Taiwan, in Japan und in den USA.
Wie oft probt ihr?
Wir versuchen an einem festen Tag in der Woche zu proben, das ist dann ein Tag, an dem wir einfach morgens anfangen und bis in den späten Nachmittag oder frühen Abend gemeinsam üben. Das müssen nicht immer alle sein, manchmal treffen wir uns auch in kleineren Gruppierungen. Wenn wir ein neues Programm einstudieren, treffen wir uns noch häufiger und ansonsten eben auch mal gekoppelt, also zum Beispiel reisen wir schon einen Tag vor einem Konzert an und üben gemeinsam. Das ist so ungefähr unsere gemeinsame Probenfrequenz, davon abgesehen übt natürlich jeder von uns täglich auf seinem Instrument.
Spielt ihr noch andere Instrumente?
Das sind schon die Hauptinstrumente, die jetzt jeder von uns auf der Bühne spielt. Alle spielen aber auch noch andere Instrumente, haben diese zum Teil sogar studiert.
Wenn ihr als Band einen Wunsch frei hättet, welcher wäre das?
Ich glaube, wenn wir alle zusammen als Band einen Wunsch frei hätten, dann weiß ich jetzt gar nicht, ob der jetzt direkt was mit uns als Band, also mit Musik, zu tun hätte. Ich denke, dass es momentan Themen gibt, die wahrscheinlich wichtiger sind als das. Ich vermute, dass wenn wir alle zusammen einen Wunsch frei hätten, dann würden wir uns wahrscheinlich wünschen, dass es für den Klimanotstand eine gute, sinnvolle Lösung für uns alle auf dieser Erde gäbe.
Vielen Dank für das Interview!
Weitere Informationen zur Band:
https://www.spark-die-klassische-band.de/