„Jetzt wissen wir, dass Plan B funktioniert“, freute sich SMV-Lehrerin Karoline Gubala. Plan B, der Schlechtwetterplan, das war der Umzug in die Hagenbachhalle und in die Flure des Schulhauses. Beim diesjährigen Schulfest des Erasmus-Widmann-Gymnasiums regnete es draußen in Strömen, während sich die Gäste im Trockenen amüsierten. Der Stimmung jedenfalls tat das schlechte Wetter keinen Abbruch, am Schuljahresende machte sich Ausgelassenheit breit. Schüler, Eltern, Lehrer und zahlreiche andere Besucher genossen das bunte Programm und das leckere Essen.
Für die kleinen Gäste gab es eine Spielstraße mit unterschiedlichen Stationen wie Entenangeln, „Feuerwehrschlauchzielabrollen“ oder Dosenwerfen. Eine lange Schlange bildete sich vor dem Schminktisch, an dem sich auch so mancher Erwachsener kleine Kunstwerke aufs Gesicht zaubern ließ. Im Foyer wimmelte es vor Elefanten, Murmelbahnen und Zeichnungen – die Fachschaft Kunst stellte beeindruckende Werke von Schülerinnen und Schülern aus, die im Laufe des Schuljahrs entstanden waren.
In der Hagenbachhalle selbst fand ein Bühnenprogramm statt, moderiert von Lena Häfner (Kl. 11) und Tilman Nill, bei dem AGs und Klassen ihr Können präsentierten. Die Klasse 5b eröffnete die Veranstaltung mit einer Percussion-Einlage mit Hilfe von Bechern. Anschließend unterhielt die Big Band unter Leitung von Rainer Kindermann die Zuhörer. Fast alle Abiturienten des Abschlussjahrgangs 2017 nutzten diese Gelegenheit, um noch einmal Teil der Big Band zu sein. Danach führte die Klasse 5a einen selbstgestalteten Sketch auf, den sie für die Begrüßung der neuen 5er einstudiert hatten. Weiter ging es mit einer Tanzeinlage der Sportgruppen der 7. Klassen und der. Unterstufen Theater-AG, die „Theatersport“ aufführte: Bei dieser Theatervariante werden Orte und Requisiten spontan vorgegeben und die Schauspieler müssen improvisieren. In diesem Fall war der Ort ein Krankenhaus und die Darsteller entwickelten blitzschnell Dialoge, die in diesen Kontext passen. Erschwerend hinzu kam die Vorgabe von AG-Leiterin Gisela Rieder, dass jeder neue Beitrag mit dem nächsten Buchstaben des Alphabets beginnen müsse – was der Schauspielnachwuchs aber mit Bravour meisterte. Den gelungenen Abschluss bildete das Tanztheater, das mit einer sportlichen Choreographie überzeugen konnte.
Ein Novum war das sogenannte „Bubble Soccer“-Turnier. Bei dieser Fußballvariante zwängen sich je vier Spieler pro Mannschaft in eine durchsichtige luftgepolsterte Kugel. Nur die Beine schauen noch heraus. Das Spiel selbst ist deutlich körperbetonter als konventioneller Fußball, teilweise flogen die Spieler wie Billardkugeln durch die Halle. Einige Teams hatten es eher darauf abgesehen, die Gegner zu schädigen als den Ball zu erkämpfen. Die erfolgreichen Mannschaften paarten fußballerisches Geschick mit körperlicher Robustheit. So ist es keine große Überraschung, dass mit den Kugelblitzen und der Young Money Gang zwei Teams aus der 11. Klasse das Finale bestritten.
Beeindruckend auch die Helferzahlen: Wie die federführend beteiligte Lehrerin Ina Rübenstrunk berichtet, hätten sich insgesamt rund 40 Lehrer, 60 Eltern und 100 Schüler engagiert. So konnte auch der Kraftakt gelingen, das Fest kurzfristig nach drinnen zu verlagern. Tilman Nill lobte insbesondere die Schüler, die Dienstagnachts noch beim Abbau geholfen haben – das sei „nahe an der Perfektion“ gewesen.
Jochen Schmidt