„Der Weltraum. Unendliche Weiten.“ Mit dieser Eingangsaussage aus Startrek bzw. Raumschiff Enterprise ließe sich das Motto des diesjährigen Sommerkonzertes der Musik-AGs des Erasmus-Widmann-Gymnasiums trefflich beschreiben. Von der Jupiter-Sinfonie von Mozart bis zu „Space Oddity“ von David Bowie drehte sich alles um den Weltraum, um Sterne und Planeten, Star Trek und Star Wars und schließlich um den Erdtrabanten. Und weil viele Schülerinnen und Schüler mitwirken, ist auch die Aula im Schulzentrum West an zwei Abenden sehr gut gefüllt.
Das große Orchester unter der Leitung von Daniel Bangert durfte sich zum ersten Mal an die große Form wagen: den ersten (Allegro Vivace) und den dritten Satz (Menuetto) aus Mozarts Jupiter-Sinfonie. Natürlich kennt jeder Musikinteressierte dieses Stück so gut wie auswendig und die Leistung des Orchesters lässt sich durchaus am Original messen. Musikpädagogik heißt ja auch, die jungen Musikerinnen und Musiker nach vorne zu führen. So ließ Leiter Daniel Bangert nach der Aufführung auch wie bei den Großen einzelne Instrumentengruppen aufstehen. Das begeisterte Publikum dankte es mit großem Applaus, dürfte sich aber musikpädagogisch auch weiterbilden lassen und Applaus zwischen den einzelnen Sätzen eines Werkes unterlassen. Modern, aber sich natürlich an klassischer Tradition orientierend, folgte ein Medley aus „The Empire Strikes Back“.
Der Unterstufenchor, ebenfalls unter Daniel Bangert überzeugte durch sehr gute Textveständlichkeit und gutes Timing. Alle jungen Sängerinnen hatten erkennbare Freude am Singen.
Der große – oder besser gesagt „sehr große“ – Chor unter Stephanie Zigan beeindruckte mit moderneren Stücken von Coldplay, dem Klassiker „Mister Sandman“ (Mond) und David Bowies „Space Oddity“ mit Jan Storz solo an der Gitarre begleitet.
Für das Selbstbewusstsein der Musikschaffenden am EWG spricht, dass man nach der Pause das Unterstufenorchester unter Rainer Kindermann mit „Star Trek“ und einer Instrumentalversion des Beatles-Songs „Lucy in the Sky with Diamonds“ hören durfte. Hier gibt es nicht klein und dann groß, am EWG wird jede und jeder wertgeschätzt, der sich traut und viel übt, um mit einer Musik-AG öffentlich aufzutreten.
Fast schon sehnsüchtig erwartet: der Auftritt der Bigband. Mit augenblicklich 13 Bläsern und vier Musikern an Gitarre, Bass, Schlagzeug und Klavier, bot sie vom fetzigen „Parallel Universe“ von Andy Clark zur lyrischen Ballade (ohne Gesang) „Across the Stars“ von John Williams eine große Bandbreite des Ausdrucks.
Als Schlusspunkt des Abends dann der Mond. Zwei Mal dirigierte Stephanie Zigan Bigband mit großem Chor: „Moonlight Serenade“ von Glen Miller und das Evergreen „Blue Moon“. Dazwischen durfte noch einmal die Bigband alleine auftreten und mit Joe Zawinuls „Birdland“ verschiedene solistische Fähigkeiten herausstellen. Viel Applaus zu allen Darbietungen zeigte, dass die musikalische Arbeit am EWG wichtig ist und von den Zuschauern und -hörern zwei Mal im Schuljahr eine Aufführung zum Standard gehört.
Matthias Imkampe