„Werdet Gretas!“ – das Erasmus-Widmann-Gymnasium verabschiedet seine 79 Abiturient*innen
Am Samstag, den 13.07.19 beendete der diesjährige Abiturjahrgang seine Schulzeit in der Hagenbachhalle in Schwäbisch Hall. Gekonnt und unterhaltsam moderierten Jana Leipersberger und Tomislav Lucic diesen für alle Beteiligten besonderen Abend, an dem die Themen Mut, Entwicklung, Freiheit und Verantwortung im Mittelpunkt standen.
Der offizielle Teil der Abiturfeier wurde gegen 17 Uhr von einem Familienduo beeindruckend eröffnet: Mit Unterstützung seines Vaters zeigte Jón Vielhaber ein vorerst letztes Mal mit einem Stück von Johann Friedrich Fasch sein musikalisches Ausnahmetalent auf unserer mit geschmackvollem Blumenschmuck sehr schön dekorierten Schulbühne.
Schulleiter Ralph Schröder begrüßte im Anschluss alle Anwesenden mit einer guten Nachricht – alle Schüler*innen hatten ihre Prüfungen erfolgreich absolviert, herzliche Glückwünsche und große Anerkennung konnten also ausgesprochen werden. Herr Schröder verwies in seiner Rede zunächst nicht nur auf die humorvollen und zum Teil auch tiefgründigen Aussagen in der Abiturzeitung, sondern gab auch noch den ein oder anderen praktischen Tipp der Abiturient*innen an künftige Schülergenerationen weiter. So solle man beispielsweise unbedingt den Tanzkurs machen (Partnerbörse), aber niemals unter die Tische greifen (Kaugummigefahr). Besonders habe ihm aber der stets äußerst höfliche und respektvolle Umgang des Abiturjahrgangs mit dem Kollegium in der Abiturzeitung und auch im direkten Miteinander beeindruckt. Herr Schröder hob anschließend in Anlehnung an Nelson Mandela besonders die Macht der Bildung als mächtigste Waffe der Welt hervor, stellte die Bedeutung der wertvollen pädagogischen und fachlichen Arbeit aller Lehrer*innen fest und drückte seinen Stolz über ihre Leistung aus.
Das Jahrgangsgeschenk, ein beidseitig bedruckter USB-Stick, soll den Abiturient*innen, neben der eigentlichen Speicherfunktion, zweierlei mit auf dem Weg geben. Zum einen stehe nach Theodor Fontane „zwischen Hochmut und Demut […] ein drittes, dem das Leben gehört, und das ist der Mut.“ Der Schulleiter betonte, wie wichtig das mutige Vorangehen sowie der Einsatz für eine bessere Welt seien und forderte die Absolvent*innen dazu auf, unerschrocken ihren Weg zu gehen und für ihre Ideale und Träume zu kämpfen. Als aktuelles Beispiel für solch ein mutiges Vorgehen nannte er stellvertretend die schwedische Klimaschutzaktivistin Greta Thunberg und ermutigte die Schüler*innen dazu, „Gretas zu werden!“. Die zweite Seite soll an die Geschichte eines Professors erinnern, der Studenten sinnbildlich anhand des Befüllens eines Einmachglases gezeigt hatte, wie wichtig die Familie, die Gesundheit und die Freunde im Leben sind. Mit einem Schmunzeln schloss er seine Rede ab und verwies darauf, dass in das Glas nach Golfbällen, Kieselsteinen und Sand trotzdem noch ein oder zwei Bierchen passen.
Die sich anschließende Übergabe der heiß ersehnten Abiturzeugnisse erfolgte in zwei Gruppen, die Schüler*innen durften sich mit selbst gewählter musikalischer Begleitung ihr Zeugnis und ihr Geschenk auf der Bühne abholen.
Die Übergabe der Abiturzeugnisse bildete den Rahmen für die Rede der Scheffelpreisträgerin Sophia Troche, die darüber hinaus auch das beste Abiturergebnis des Jahrgangs erzielen konnte. Den Anflug leichter Nervosität zu Beginn wischte sie mit einem charmanten, zugleich aber auch bestimmten „Jetzt bin ich dran!“ weg. Sie verwies darauf, dass die Abiturient*innen viele Situationen der Schulzeit sicherlich nicht vermissen werden, als Beispiel nannte sie die Aufregung vor Prüfungen. Besser in Erinnerung sollten dagegen viele schöne Momente bleiben, sei es das Konstruieren von Spaghettibrücken, das Bauen von Standbildern oder die vielen Begegnungen und besonderen Momente mit Freunden. Sophia hob die Entwicklung aller von tollpatschigen und unsicheren Fünftklässler*innen hin zu selbstbewussten Abiturient*innen hervor, vergaß aber auch nicht zu erwähnen, dass die gemeinsame Zeit nun endet. Bislang sei der Weg größtenteils vorgegeben gewesen, jetzt aber könne jeder allein entscheiden, wie die Zukunft aussehen soll und sie aktiv gestalten. Alle haben jetzt die Chance, sich neu zu erfinden und trotz aller Unsicherheiten auch den eigenen Weg zu finden und zu gehen. Reflektiert verwies sie darauf, dass damit auch viel Verantwortung verbunden sei, man aber einfach unbeirrt weitermachen solle, denn für Neues müsse man auch Altes loslassen können.
Nachdem auch die Absolvent*innen der zweiten Gruppe die Abiturzeugnissen erhalten hatten, wurden die Fachpreise, Sozialpreise, Studienstiftungsempfehlungen sowie die Vorschläge für Stipendien von den verantwortlichen Lehrer*innen und Tutor*innen vergeben. Zahlreiche Abiturient*innen konnten sich durch besondere Leistungen hervorheben und wurden dafür entsprechend mit Preisen von Vereinen, Verbänden, Institutionen oder dem Freundeskreis der Erasmus-Widmann-Gymnasiums ausgezeichnet.
Nach dem schmackhaften Buffet wurde dann der inoffizielle Teil der Abiturfeier eingeleitet. Die Abiturient*innen gestalteten ein abwechslungsreiches Programm, das die vielfältigen Talente der Schüler*innen zeigte. So gab es unter anderem hörenswerte musikalische Einlagen, kurzweilige Beiträge der Deutschkurse, Medaillen für die Sieger in den Lehrerrankings, einen Videobeitrag, Geschenke für die Tutor*innen, Tanz-, Film- und Redebeiträge. Den krönenden Abschluss der diesjährigen Abiturfeier bildete gegen Mitternacht schließlich der Abitanz.
Ein besonderer Dank gilt allen Helfer*innen, die durch ihren herausragenden Einsatz diesen gelungenen Abend ermöglicht haben!
Wir wünschen allen Abiturient*innen für ihre Zukunft alle Gute und hoffen, dass ihnen das Erasmus-Widmann-Gymnasium und alle am Schulleben beteiligten Menschen auf ihrem Weg in bester Erinnerung bleiben werden.
Robert Guse
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Matthias Imkampe