In der Aula des Schulzentrum West fand am vergangenen Montag die Abschlussveranstaltung der Schüler-Ingenieur-Akademie (SIA) statt. Die SIA ist eine Kooperation dreier Gymnasien, der Hochschule Heilbronn und der Unternehmen Bausch+Ströbel, Mahle und Stahl. Sie soll Schülerinnen und Schüler für naturwissenschaftlich-technische Studiengänge und Berufe begeistern. Dies scheint trotz gesteigerter Bemühungen der Bildungspolitik gerade bei Schülerinnen nicht einfach zu sein – unter den Teilnehmern fand sich nur ein Mädchen.
Dabei hob Ralph Schröder, Schulleiter des Erasmus-Widmann-Gymnasiums, in seiner Eröffnungsansprache gezielt die wichtige Rolle der Ingenieursberufe für Deutschland hervor. Er verwies darauf, dass der Wohlstand und hohe Lebensstandard Deutschlands auf seinem Erfindergeist basiere. Auf der anderen Seite könne man zentrale Zukunftsherausforderungen wie den Klimaschutz nur durch technische Innovationen meistern. Schröder zitierte den Erfinder Felix Wankel, der deutschen Technikern zuschrieb, mit ein paar Konservendosen in den Urwald zu gehen und mit einer Lokomotive wieder herauszukommen. Er wünsche sich, dass die SIA junge Leute dazu motiviert, in die Fußstapfen dieser Konservendosenbastler zu treten: „Deutschland braucht Sie!“
Charlotte Engelhardt, die zusammen mit Daniel Bangert die SIA am EWG betreut, bedankte sich bei ihren Kollegen vom Gymnasium bei St. Michael (Joachim Kern/ Matthias Zimmer) und dem Schenk-von-Limpurg-Gymnasium Gaildorf (Frank Maier) für die enge Kooperation. Außerdem dankte sie den beteiligten Firmen für die Einblicke in die Berufswelt eines Ingenieurs. Besonders hob sie die Reinhold-Würth-Hochschule Künzelsau als festen Kooperationspartner hervor und würdigte den Einsatz von Erich Kamleiter und Uta Häußler. Die Hochschule sponsert die Bauteile für die Projekte und vermittelt den Schülern Kenntnisse im Programmieren und im Projektmanagement.
Engelhardt erläuterte dem Publikum, was die Schüler im Laufe des Jahres alles lernten. Am Anfang stand das Löten des „Künduino“, eines Mikrocontrollers, und das Erlernen der zugehörigen Programmiersprache. Im Laufe des ersten Halbjahres sollte ein Auto gebaut werden, das mit dem Künduino gesteuert werden kann. Dafür wurde bei der Firma Stahl in Waldenburg der Grundkörper gebaut. Im Anschluss stand die Heirat des Grundkörpers und des Künduino. Im zweiten Halbjahr konstruierten und programmierten die Schüler dann eigenständige Projekte, die sie am Ende in einer schriftlichen Ausarbeitung und einer Präsentation vorstellten.
Für ihre erfolgreiche Arbeit bekamen die Nachwuchsingenieure nun von ihren Lehrern ein Zertifikat der „Südwestmetall macht Bildung – BBQ“ überreicht. Im Anschluss führten sie ihre Projekte vor. Angesichts der Angebotsvielfalt scheint Felix Wankel nicht ganz Unrecht zu haben – neben intelligenten Häusern und autonomen Fahrzeugen gab es etwa Federgeschütze, Roboterspinnen, Bewässerungsanlagen aus dem 3D-Drucker, Cocktailmixautomaten, Snackautomaten, Robotergreifarme, Schachcomputer und Fräsmaschinen zu bestaunen.
Ein herzlicher Dank geht auch an Daniel Bangert und den Unterstufenchor, die für das musikalische Rahmenprogramm sorgten.
Jochen Schmidt
Teilnehmer- und Projektliste
Erasmus-Widmann-Gymnasium
Jakob Hohenstein: SmartHome
Tommy-Lee Janson: SmartHome
Felix Müssig: Greif-O-Matic
Sven Neidlein: SmartHome
Daniel Salwasser: Gartensprinkleranlage
Fidelio Walz: Einbruchsicherer Tresor
Gymnasium bei St. Michael
Elyesa Sehl Duru: 7-Segment-Anzeige
Jonas Fritsch: Drei-Achsen-Fräse
Vincent Fritz: Cocktail-Misch-Maschine
Alexander Herrmann: Kran
Patrick Herrmann: Kalaha-Umsetzung mit Luftdruck
Jonas Klein: Roboter-Arm
Johanna Kümmerer: Vertikal-Plotter
Luca Nefzer: Kettenpanzer mit Schussfunktion
Jonas Risinger: Master-Mind
Ian Schmetkamp: Schach-Computer
Schenk-von-Limpurg-Gymnasium Gaildorf
Oliver Glaser: Fernsteuerbarer Holzlaster
Marc Groß: Roboterarm mit Greifer
Rene Haag: Automatisches Federgeschütz
Tom Hofer: Hexapod Roboter
Leon Schütz: Snackautomat
Florian Sonner: Autonomes Fahrzeug