Unser Schulleiter, Ralph Schröder wurde vom Haller Tagblatt gebeten, einen Gastkommentar für die Zeitung zu schreiben. Wir geben hier wieder, was am 14. September 2019 erschienen ist:
Welchen Beitrag können Schulleitungen leisten, damit die Schüler- und Lehrerschaft mit Motivation und Freude in das neue Schuljahr startet? „Nach dem Spiel ist vor dem Spiel.“ Die bekannte Fußball-Weisheit von Sepp Herberger gilt auch für den Kontext Schule – eine gute Vorbereitung auf das neue Schuljahr noch im alten Schuljahr ist von zentraler Bedeutung. Am Erasmus-Widmann-Gymnasium (EWG) in Hall geben die Lehrkräfte vor den Sommerferien ihre Lehrauftragswünsche ab – der eine präferiert Unterricht in der Oberstufe, eine andere zieht den Unterricht in Deutsch anstatt in Englisch vor. Ebenso werden Stundenplanwünsche entgegengenommen. Das Schulleitungsteam strebt an, möglichst viele Wünsche zu erfüllen und gutes Einvernehmen herzustellen. Viele Gespräche finden statt. Die Lehrerschaft kann dann den verdienten Erholungsurlaub antreten und sich in den Ferien auf die Klassen und Kurse vorbereiten. Und wenn dann in der letzten Ferienwoche der Stundenplan zur Zufriedenheit ausfällt, und zudem das Betriebsklima stimmt, sind die besten Voraussetzungen gegeben, mit Freude und Motivation zu unterrichten – und das strahlt naturgemäß auf die Schülerschaft aus.
Am 2. Schultag nach den Sommerferien findet am EWG traditionell eine Schulversammlung statt, bei der die gesamte Schüler- und Lehrerschaft anwesend ist. Dieses Zusammenkommen trägt dazu bei, die Schulgemeinschaft zu fördern, das Schulethos zu stärken und Anfangsschwung zu nehmen. Konkret: In diesem Schuljahr hat die Schulleitung in ihrer Rede das Thema Freundschaft aufgegriffen und dafür sensibilisiert, Außenstehende in die Gemeinschaft einzubinden, da alle Freundschaften brauchen. Man spricht deshalb von Freundschaft, weil man gemeinsam alles schafft, und so auch schwierige Schul- und Lebenssituationen meistern kann. Die größte Motivation für die Schülerschaft nach den Sommerferien steht ja auch zweifelsfrei in enger Korrelation mit den Schulfreundschaften. Übrigens: Aus meiner Sicht gibt es für eine Lehrkraft nichts, das mehr motiviert als in die offenen, erwartungsvollen und interessierten Augen von Schülerinnen und Schülern zu blicken – was für ein großes Vorrecht, den Lehrberuf ausüben zu dürfen. Dante Alighieri hat treffend gesagt: „Drei Dinge sind uns aus dem Paradies geblieben: die Sterne der Nacht, die Blumen des Tages und die Augen der Kinder.“
Ralph Schröder, Schulleiter